Guten Morgen Landsberg!
Um das noch einmal herauszustellen. Das heute Abend ist keine „Demo für eine Impfpflicht“, und wir suchen hier auch keine Konfrontation. Es ist eine Demo für die Solidarität unter uns Menschen in Zeiten der Pandemie und gegen die recht(sextrem)en Strömungen, die von Anfang an bei Querdenken eine Rolle spielen und dies jetzt auch bei den „Spaziergängen“ tun.
Und es ist auch ein Zeichen gegen sinnlose, nicht zielgerichtete Forderungen nach Lockerungen auf einer maskenlosen Massenveranstaltung von Ungeimpften (ja, bestimmt nicht alle) im Winter, während die Zahlen ansteigen und die Pflegekräfte am Ende sind.
Der ziellose Protest von Masken-, Maßnahmen- und Impfgegner:innen wurde von Anfang an überall auch von extrem Rechten begleitet. Viele Teilnehmende realisieren das erst spät, denn: man sieht es den Leuten nicht an – und oft haben diese ein Interesse, sich nicht offensichtlich zu zeigen. Damit naive „Spaziergänger:innen“ sich weiter einreden können, die wären ja gar nicht da.
Es fällt vielen natürlich nicht leicht, sich einzugestehen, dass man Seite an Seite mit Rechten unterwegs war und ist. Durchs Leugnen wird die Tatsache aber nicht verschwinden. Die Corona-Proteste wurden von Anfang auch von AFD und ähnlichen mitorganisiert. Aktuell ruft der III. Weg zum Mitmachen auf. Wer hier mitläuft und rechts eigentlich nicht gut findet, läuft falsch.
Das ist, worauf wir vor allem aufmerksam machen wollen.
Viele von uns würden sich wünschen, dass wir unsere Energie dafür aufwenden hätten können uns für Pflegekräfte einzusetzen. Oder für die Patentfreigabe bei den Impfstoffen, so dass auch auf anderen Kontinenten Menschen schneller geimpft werden können. Dort hätten viele Menschen gerne diese Möglichkeit.
Oder für die schnellere und bessere Ausstattung von Schulen… die Liste ist lang.
Stattdessen waren wir uns von Anfang an bewusst, dass hier Menschen mit rechtem und antisemitischen Ideen die Aufregung, Verwirrung und das Chaos an Informationen im Internet dafür nutzen würden, ihre Reichweite zu erhöhen. Und damit leider sehr viel Erfolg haben.
Wir sahen, wie viele freundliche Menschen nicht gut beurteilen können, wie verlässlich eine Quelle aus dem Internet ist. Und sich damit in Zeiten von Telegram leicht in einem Universum voller Verschwörungstheorien verlieren können – denn solche Inhalte werden oft von den gleichen Urhebern verbreitet wie auch der ziellose Protest gegen eine Pandemie, die nun einmal da ist. Mit der wir umgehen müssen. Die keine Verschwörung ist, sondern real. Die sich nicht (nur :)) durch Luft und Liebe, sondern vor allem durch Masken, Impfungen und Zuhausebleiben zum Besseren wendet. Und das geht am effektivsten, wenn wir keine Angst vor einer Impfung streuen, über die der wissenschaftliche Konsens besteht, dass sie sicher ist.
Und es geht am schlechtesten, wenn man sich von Nazis vor ihren Karren spannen lässt.
Und so hören wir nicht auf, darauf hinzuweisen, dass man nicht mit Rechten spaziert, egal, um welche Inhalte es einem gehen mag. Wie schon immer, seit Landsbergbleibtbunt besteht, rufen wir zum friedlichen Protest gegen Menschenfeindlichkeit, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Wissenschaftsfeindlichkeit auf. Gerade auch unsere Stadt Landsberg am Lech, die uns sehr am Herzen liegt, mahnt mit ihrer speziellen Geschichte zur unbedingten Vorsicht und dazu, auf dem rechten Auge nicht blind zu sein.
Wir rufen auf zur Solidarität unter den Menschen – zu der es auch gehört, dass wir alles tun, was wir können, um aus dieser Pandemie so bald wie möglich herauszukommen.
Wir freuen uns auf einen friedlichen Protest und sehen wir uns heute um 17:45 am Georg-Hellmair-Platz und einem 2. Ort in unserer schönen Stadt, wo wir gemeinsam gegen Rechts und für die Solidarität aufstehen. ♡
Vielen Dank für die Organisation der Demo!!!
Die Demo war wichtig – hat aber in dieser Form meiner Meinung nach zu wenig Wirkung und geht im Hinblick auf die Masse der „Spaziergänger*innen“ eher unter.
Von der erdrückenden Masse an Leuten ohne Abstand und ohne Maske, die mir auf dem Weg vom Georg-Hellmair-Platz bis zu meinem Rad (im Bereich Kloster/VHS) war ich absolut schockiert – und als letzter kam dann auch noch der – von den AFD-Ständen bekannte – Landsberger AFD-ler – wie passend!
Vielleicht wäre eine Demo, zusammen mit anderen Organisationen und auch Parteien (siehe Schweinfurt, Coburg u. a.), zu einem anderen Zeitpunkt (z. B. vor dem „Spaziergang“ um ca. 17 Uhr oder sonntags anstatt der ebenfalls unsäglichen „Mahnwachen“) effektiver – wenn denn dazu mehr Menschen dazu kommen würden.
Denn so waren wir auf dem Georg-Hellmair-Platz doch ziemlich „gefangen“ – da war der kleine Bereich am Hauptplatz vermutlich der bessere, wenn auch noch „gefangener“.
Es ist schon krass: Die „Spaziergänger*innen“ können sich im Gegensatz dazu frei durch die ganze Stadt bewegen!
Aber natürlich ist die Polizei bei solchen Menschenmassen auch völlig überfordert.
Vielleicht wäre auch eine ergänzend Online-Erklärung /-Petition eine gute Ergänzung.
Tolle und leider sehr notwendige Aktion, an der sich auch am nächsten „Irrläufer-Tag“ möglichst viele – auch aus der kommunalen Politik – beteiligen sollten, um ein Zeichen für ein solidarisches Miteinander zu setzen.
Ein Zusammenwirken mit der Online-Petition https://www.openpetition.de/petition/online/landsberger-aufruf-solidarisch-handeln-fuer-uns-alle wäre bei diesem wichtigen Thema sinnvoll.